Tonbandgerät des „Elternhaus & Schule“-Projekts

Ulrich Oevermann hat gelegentlich den Entstehungskontext der Objektiven Hermeneutik geschildert: das Big-Science-Forschungsprojekt „Elternhaus und Schule“ am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Das Projekt ist seiner Darstellung zufolge ursprünglich insbesondere von Jürgen Habermas initiiert worden. Es wurde hauptamtlich von Lothar Krappmann, Kurt Kreppner und Ulrich Oevermann, bald unter der Leitung von letzterem, von 1968 bis 1977 durchgeführt. In diesem Zusammenhang schilderte er gelegentlich auch die naturalistische Datenerhebung mittels Tonbandgeräten in Familien („Elternhäusern“), deren Auswertung schließlich zur Entwicklung der Objektiven Hermeneutik führte. Bei der Sichtung seines Nachlasses haben wir nun die aus Oevermanns Erzählungen bekannten Tonbandgeräte vorgefunden, die er in den 1970er-Jahren WEITER…

Nachruf für Stefan Heckel

Mit Bestürzung haben wir die Nachricht erhalten, dass eines unserer langjährigen Vereinsmitglieder, Dr. Stefan Heckel, durch einen Unfall verstorben ist. Stefan Heckel war wahrscheinlich besonders denjenigen Mitgliedern unseres Vereins gut bekannt, die an der Professur von Ulrich Oevermann studiert und geforscht haben, war er dort doch über lange Zeit ein sehr präsenter Kollege, vielseitig interessiert, gesellig und offen für den intellektuellen Austausch. Auf der vorletzten Arbeitstagung der AG Objektiven Hermeneutik hatte er auch wieder einen Vortrag beigetragen. Wir verweisen an dieser Stelle auf einen Nachruf, der auf den Internetseiten der Initiative „Freiheit statt Vollbeschäftigung“ erschienen ist, die Stefan Heckel mitbegründet WEITER…

Routine und Krise in der akademischen Soziologie

Autorenartikel von Manuel Franzmann und Claudia Scheid Folgender Text kommentiert Themenwahl und Rahmenpapier des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie „Routinen der Krise – Krise der Routinen“, Universität Trier, 6.-10. Oktober 2014. Er baut auf einem Exposé für eine Ad-hoc-Gruppe auf, die mangels Interesse seitens der DGS nicht zustande kam. „Googelt“ man nach dem Begriffspaar „Krise und Routine“, verweisen die ersten zehn Suchergebnisse alle (und mit ihnen viele weitere) auf das Werk von Ulrich Oevermann (Stand 15.3.2014). Zufällig ist dies nicht, es resultiert aus der jahrzehntelangen „systematischen Arbeit am Krisenbegriff“ (aus dem Themenpapier des Kongresses), eine Arbeit, die schließlich sogar WEITER…