Prof. Dr. Dr. h.c. Mario Rainer Lepsius – ein Nachruf

von Ulrich Oevermann Der Tod von Mario Rainer Lepsius am 2.10.2014 hat in der soziologischen Profession, aber auch in den Feuilletons der großen überregionalen Tageszeitungen eine große Resonanz hervorgerufen. Lepsius gehörte der zwischen 1918 und 1931 geborenen Generation von Soziologen an, die – als sogenannte „Jungtürken“ im Fachausschuss für Industriesoziologie der DGS organisiert – im Anschluss an ihre Wiederbegründung nach 1945 durch die vorausgehende Generation von Plessner (geb. 1892), Horkheimer (1895), Stammer (1900), Adorno (1903), Gehlen (1904),  König (1906) und Schelsky (1912) die Modernisierung und eigentliche Institutionalisierung der Soziologie an den deutschen Universitäten professionell betrieben hat: Bahrdt (geb. 1918), Tenbruck (1919), WEITER…

Hiltrud Schröter – ein Nachruf

von Claudia Scheid Bereits im Jahr 2010, und zwar am 11. Juni, verstarb ein  Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Objektive Hermeneutik, an das ich an dieser Stelle erinnern möchte. Es  handelt sich um die Erziehungswissenschaftlerin Hiltrud Schröter (1941- 2010). Eine ausführlichere Darstellung ihrer Biographie und ihres Werdegangs findet sich auf:  http://de.wikipedia.org/wiki/Hiltrud_Schr%C3%B6ter. Sie hat wichtige Themen in die Diskussionen mit eingebracht und auf anregende  Weise mit der Objektiven Hermeneutik gearbeitet. Ihre Veröffentlichung „Arabesken“ ist nach wie vor absolut lesenswert, sowohl was das Thema Migration als auch Familie und  Sozialisation im Allgemeinen angeht. Ihre Untersuchungen zur Ahmadiyya-Bewegung im Islam, ihre innovativen Forschungen, auch was WEITER…

Routine und Krise in der akademischen Soziologie

Autorenartikel von Manuel Franzmann und Claudia Scheid Folgender Text kommentiert Themenwahl und Rahmenpapier des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie „Routinen der Krise – Krise der Routinen“, Universität Trier, 6.-10. Oktober 2014. Er baut auf einem Exposé für eine Ad-hoc-Gruppe auf, die mangels Interesse seitens der DGS nicht zustande kam. „Googelt“ man nach dem Begriffspaar „Krise und Routine“, verweisen die ersten zehn Suchergebnisse alle (und mit ihnen viele weitere) auf das Werk von Ulrich Oevermann (Stand 15.3.2014). Zufällig ist dies nicht, es resultiert aus der jahrzehntelangen „systematischen Arbeit am Krisenbegriff“ (aus dem Themenpapier des Kongresses), eine Arbeit, die schließlich sogar WEITER…

Study Group Rekonstruktive Sozialforschung

Seit 2011 arbeitet eine Forschergruppe am Hanse-Wissenschaftskolleg in Delmenhorst an einem anwendungsorientierten Methodenvergleich innerhalb der rekonstruktiven Sozialforschung. Bisher standen als Anwendungsfall besonders ostdeutsche Biografien im Zentrum. Das Ergebnis dieser Arbeit wird im kommenden Jahr in Sammelbänden publiziert.