Buchveröffentlichung:
LOER, THOMAS (2013): Zur eigenlogischen Struktur einer Stadt. Konstitutionstheoretische, methodologische und methodische Reflexionen zu ihrer Untersuchung. Frankfurt am Main: Humanities-Online. 104 Seiten, ISBN 978-3-941743-23-6, € 16,80
„Die vorliegende Studie zu den konstitutionstheoretischen und methodologischen Grundlagen und methodischen Möglichkeiten der Erforschung der eigenlogischen Struktur von Städten ist hervorgegangen aus einer Auftragsarbeit für den LOEWE-Schwerpunkt »Eigenlogik der Städte« im Bereich Stadtforschung an der Technischen Universität Darmstadt. Ausgehend von vielfältigen, klassischen und zeitgenössischen Versuchen, den Gegenstand ›Stadt‹ auf den Begriff zu bringen wird für die empirische Erforschung der Besonderheit von Städten ein Rahmen entwickelt. Dabei steht im Fokus, was sich uns als Eigenheit der Städte mitteilt. Gleichwohl wird zunächst die Frage nach der Konstitution des Gegenstands ›Stadt‹ gestellt und auf überraschende Weise beantwortet:Stadt ist die Lösung des Problems des Auf-Dauer-Stellens eines (per definitionem) nicht autarken Ortes. Dabei ist Ort – etymologisch zu verstehen als Handlungs-, ja Entscheidungsort noch ungeschieden zwischen seinem sozial-räumlichen und physikalisch-räumlichen Sinn – als ›Ort des religiösen, politischen und/oder ökonomischen Entscheidens‹ zu begreifen, der als dieser ein Ort des Übergangs ist und von daher nicht sich selbst genügend, im Wortsinn: autark, bestehen kann. Entsprechend stellt eine spezifische Stadt einen Fall von städtischem Siedeln als Antwort auf das Problem der Versorgung eines spezifischen nicht autarken Ortes dar, der religiösen, politischen oder ökonomischen Charakters ist – empirisch meist eine Mischung davon. Daraus ergibt sich die methodologische Bestimmung einer spezifischen Stadt als Fall, als eigenlogischer Struktur, die sich als Antwort auf das spezifische konstitutive Handlungsproblem herausbildete. Methodische Erkenntnis dieses Falles als individueller Gestalt muss uns in die Lage versetzen, das Individuelle an ihrer Gestalt auf den Begriff zu bringen, ohne es schlicht unter die gängigen Kategorien der Forschung über Gesellschaft zu subsumieren. Eine solche Methode muss rekonstruktiv die spezifische Selektivität, die von der jeweiligen ›Stadt‹ ausgeht und in der sie sich ausdrückt, bestimmen und so eben die eigenlogische Struktur, die diese Selektivität generiert, konzeptuell fassbar machen. Wie dies möglich ist, wird hier begründet und dargelegt.“ (Verlagsbeschreibung)
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